Spätestens seit Hashtags wie #metoo, #whyididntreport oder ganz aktuell mit #konsequenzenfürluke ist sexualisierte Gewalt an Frauen ein Thema in unserer Gesellschaft. In meiner Arbeit geht es um Gewalt an Frauen und die Ursachen dieser Einzelfälle, die überraschenderweise gar keine sind. Misogynie ist über die Jahrhunderte auf einen fruchtbaren Boden gestoßen und ist tief in den gesellschaftlichen Strukturen verankert, sodass sogar von einer „Rape Culture“ gesprochen wird. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Jeden dritten Tag wird in Deutschland ein Femizid begannen, die Ermordung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts. In den Medien wird häufig der Euphemismus „Familiendrama“ verwendet. Ich habe mich auf die Suche nach Ursachen begeben und bin auf den unterschiedlichsten Ebenen fündig geworden: Die Erziehung von wilden, lauten Jungs und leisen, hilfsbereiten Mädchen, Alltagssexismus, hegemoniale Männlichkeit und ein total verschrobenes Bild der weiblichen Sexualität bilden den Grundstein für Gewalt an Frauen. Ich möchte mit meiner Arbeit erreichen, dass wir den Grund einer Vergewaltigung nicht mehr in der Rocklänge der geschädigten Person suchen. Ich wünsche mir eine gleichberechtigte Gesellschaft, in der Weiblichkeit nicht mehr als Passivität präsentiert wird: Mädchen werden immer überwältigt, befreit oder ihrer Unschuld beraubt. Auch die Anzahl der Sexualpartner*innen ist nichts, was den Wert einer Person ausmachen sollte. Ich wünsche, dass gesellschaftliche Verantwortung übernommen wird. Sexistische Witze sollten keine Abendunterhaltung sein, sondern das sein, was sie eigentlich sind: Diskriminierung. Ich fordere dazu auf mehr über Konsens zu lehren und zu lernen. Ein „Nein“ sollte auch als solches gewertet werden und auch betrunken sein ist kein „ja“. Subjekte sind keine Objekte und dürfen deshalb auch nicht wie Objekte behandelt werden.
Sarah Schulz
Einzelfall Ursachen
Mode