Bis zum Tod meines Großvaters habe ich mir stets vorgenommen, ihn in einem Gespräch zu seiner Jugend und Zeit als Soldat im Dritten Reich zu befragen. Doch aus Scham und Furcht habe ich nicht gewagt, ihn mit seiner Vergangenheit zu konfrontieren. Erst mit seinem Ableben sollte mir die Tragweite dieses Versäumnis schmerzlich bewusst werden. Dieses Buch ist ein exemplarischer Versuch an der Schwelle des Vergessens

Familiengeschichte zum Leben zu erwecken und durch die Überlagerung individueller und kollektiver Zeugnisse die Grenzen von Erinnerungskulturen aufzulösen. Dieser Perspektivwechsel zwischen privatem und ideologischem Blick auf das damalige Zeitgeschehen, soll zudem ihre ambivalente Beziehung auf den Prüfstand stellen.