Ein Gedicht basiert, ebenso wie der Mensch, auf zwei miteinander in Beziehung stehenden Instanzen: Körper und Geist. Mittels dieser natürlichen Interdependenz ist es in der Lage, seinen Leser auf außergewöhnlich ehrliche Weise sinnlich zu berühren. Seine Verse sind befähigt, intensiv-assoziative Verbindungen facettenreicher Art zu kreieren und diese mit leisen Weisheiten zu segnen. Es wird von nahezu grenzenloser Imagination belebt, in der keine Begegnung unmöglich scheint, das vom schöpferischen Momentum lebt, in dem es intuitiven Tagträumen gestattet, die ein oder andere bildliche Erkenntnis aus den Tiefen des Unterbewusstsein emporsteigen zu lassen. Indem das Gedicht dazu tendiert, die gewohnte Vernunft zu brechen, ist es förmlich dazu berufen, reflexive Heilung zu manifestieren, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Vermutlich begründet diese Erkenntnis gleichermaßen, warum es so ausgesprochen gut in diese Zeit passt.
Katharina Meier
Beziehungsweise
Kommunikationsdesign