Haben wir ein bestimmtes Aussehen, wird uns eine bestimmte Herkunft, Kategorie und sozialer Status zugesprochen. Diskriminierendes, rassistisches Handeln, Denken und Sprechen sind allgegenwärtig. Der Geschichtsunterricht in der Schule spielt bereits eine Rolle für das Verständnis von Strukturen und die (Re-)Produktion von Rassismus. Wir lernen nur einen Teil der Geschichte und diesen aus weißer Perspektive. Unsere Geschichte teilt Menschen systematisch, zieht Farblinien und schafft Machtstrukturen. Rassismus ist bei weißen Menschen ein Tabu, wir sprechen nicht (gerne) darüber, wir sind nicht betroffen und sagen im Zweifel, wir seien farbenblind. Aber Rassismus ist keine individuelle Einstellung. Es ist ein System, von dem wir alle ein Teil sind. Das macht uns nicht zwangsläufig zu bösen Menschen, Nazis oder AfD-Anhängern. Wir alle sind rassistisch sozialisiert. Der erste Schritt ist, diese Strukturen zu erkennen. Der Nächste, diese zu entlernen. I (Don’t) See Colors ist eine Einladung, sich auf einen offenen Dialog
einzulassen.
Olga Preiss
I (Don’t) See Colors
Fotografie und Bildmedien