Warum geht man zur Bundeswehr? Diese Frage beschäftigt mich seitdem ich etwa siebzehn bin. Zu dem Zeitpunkt standen, so wie ich, viele vor der Entscheidung, was nach der Schule kommen sollte. Eine Ausbildung, ein Studium oder ein Freiwilliges Soziales Jahr? Für ein paar wenige ging es tatsächlich zur Bundeswehr. Ich verstand ihre Entscheidung nicht. Für mich bedeutete die Bundeswehr schlichtweg Krieg. Trotzdem verspürte ich eine gewisse Faszination. Ich unterhielt mich lange mit einem Bekannten, der gerade Heimaturlaub hatte. Er erzählte von Waffen und von langen Märschen mit schweren Rucksäcken. Für mich alles sehr, sehr fern. Zuhause wurde kaum von Krieg geredet. Es gab nie auch nur einen Hauch von Sympathie für den Gedanken, der Bundeswehr beizutreten.
Mich beschäftigte daher die Frage umso mehr, Warum geht man zur Bundeswehr? Ich entschloss mich der Frage fotografisch nachzugehen, in der Hoffnung sie mir zu beantworten.
Die Arbeit stellt für mich den Versuch dar, die Bundeswehr etwas besser zu verstehen und mein inneren Konflikt zwischen Faszination und Aversion niederzulegen.
Léon Aicher
Jawohl!
Fotografie und Bildmedien