Im September 2022 gründete ich mit meiner Geschäftspartnerin Jutta Meisen Nou.Niss als kleines studentisches Modelabel mit dem Ziel zu zeigen, wie Resttextilien zu neuen Kleidungsschätzen umgewandelt werden können. Der globale Textilfasersektor verzeichnet seit dem Jahr 2016 eine beeindruckende Produktion von mehr als 100 Millionen Tonnen Textilfasern pro Jahr. Es ist alarmierend, dass mittlerweile 75 Prozent dieser Fasern aus Chemiefasern bestehen. Im Jahr 2014 wurden allein aus diesen Fasern über 100 Milliarden neue Kleidungsstücke hergestellt. Diese Zahlen verdeutlichen das enorme Ausmaß der industriellen Textilproduktion und den Einfluss der sogenannten Fast Fashion auf den Markt. Nou.Niss hat sich auf die Umgestaltung von hochwertigen, aber überschüssigen und ungenutzten Textilrohstoffen spezialisiert. – Als Materialien für die Sommerkollektion dienen Leinen und Baumwolle, da diese natürliche, dünne und atmungsaktive Stoffe sind. Durch eine Anfrage konnte die Firma Gerry Weber in Halle überschüssige Baumwollstoffballen aus ihrer Produktionsstätte zur Verfügung stellen. Zudem gelang es durch persönliche Kontakte, altes Leinen zu beschaffen. Neben der Verwendung geeigneter Materialien aus Resttextilien sind auch Inspirationen aus Japan und dem Iran in die Gestaltung der Kleidungsstücke von Nou.Niss eingeflossen. Handwerkliche Arbeiten wie zum Beispiel Sticken und Weben wurden als liebevolle Details in die Designs integriert.
Faraaz Sedaghati
Nou.Niss-Reanimated Fashion
Mode