
Katrin Ribbe sucht im fotografischen Archiv der eigenen Familie nach Phänomenen wie dem transgenerationellen Erbe, nach Ordnungen und Verbindungen, nach dem Gegensatz von Wiederholung und Situation.
Was sind die Mittel und Möglichkeiten dieses fotografischen Erbes, wo behindert der fotografische Rahmen eher die Sicht, als dass er erhellt? Wie ist der Raum nachzuempfinden und nachzuvollziehen, in dem sich die Figuren der Vergangenheit tummeln? Kann man ihn neu und besser aufstellen? Welche Rolle kommt hier der Fotografie zu?
Gezeigt wird eine Versammlung von filmischen tableaux vivants, als performative Suche nach Verbindungen und Abständen und dem (passenden Ort für das) Bild an der Wand.
“i use a frame like i would fell a tree” ist eine mehrteilige Rauminstallation mit Videoarbeiten, Objekt und Sound.
Die Video- und Soundarbeiten “lace | plait | comb | arch“ sind Performances für die Kamera, in denen sich ein einzelner Mensch mit der Umgebung verbindet und ihr eine neue Ordnung gibt: wer ist größer oder stärker, wie wird man eins mit der Umgebung, wie bemessen sich Abstände? Von welcher Dauer sind die Veränderungen?
„parade | lament“ ist eine kjnapp 20minütige Video- und Soundarbeit, die in einem gefilmten tableau vivant mithilfe der Protagonist:innen zeigt, wie Konstellationen für verschiedene Bilder auf- und abgebaut werden. Die Bilder scheinen vertraut. Das gesungene Libretto verbindet die Bilder mit einem Text, in dem Personen – möglicherweise die Figuren aus dem Film? – erinnert und beschrieben werden.
„passepartout“ ist ein Objekt im Raum. Ein leerer Rahmen, der den Raum teilt. Was passiert, wenn er von der Wand genommen wird: wer ist Bild, wer schaut zu?
In dem Video „ilse“ spielt eine nachfolgende Generation die Bilder aus „parade/ lament“ nach und prüft sie auf ihre Standhaftigkeit. Veränderungen müssen vorgenommen werden: bei den Rahmungen und beim richtigen Blickwinkel auf die stellvertretend agierenden, jungen Protagonist:innen.



Katrin Ribbe
i use a frame like i would fell a tree
Fotografie und Bildmedien