
Die Stadt steht heute im Mittelpunkt sozialer Kämpfe, was Debatten um Begriffe wie Commoning und Gentrifizierung zeigen. Dass der urbane Raum ein materieller Ausdruck der kapitalistischen Gesellschaft ist, erkannte die Situationistische Internationale (SI) schon in den 1950er Jahren. Die von ihr entwickelte Psychogeografie sollte helfen, die subjektiven Einflüsse städtischer Umwelt zu kartografieren und für eine revolutionäre Praxis zu erschließen. Zentral hierfür war die Praxis der Derive (dt.: Umherschweifen), eine spielerische Weise, sich den städtischen Raum durch das Erlaufen wiederanzueignen.
„Enemy Territory“ ist eine experimentelle Auseinandersetzung mit den räumlichen Strategien der SI in Form einer digitalen Videocollage. Grundlage hierfür sind Architekturfotografien, die in einen digitalen dreidimensionalen Raum übersetzt werden. Videoloops zeigen erforschende Bewegungen durch die unterschiedlichen Räume auf der Suche nach einem Ausweg aus der städtischen Kulisse.











Till Finke
Enemy Territory
Kommunikationsdesign